Ground Control

M&P führt die Gebäudetechnik des Europäischen Satellitenkontrollzentrums
(ESOC) in Darmstadt in eine neue Dimension.

Der Leistungsumfang von M&P

  • Neuausstattung Versorgungsgebäude mit Fokus auf Energieeffizienz und Klimaneutralität
  • Erstellung eines neuen Versorgungskonzepts mit drei Säulen:
    Hybrides Wärmepumpensystem mit Quellen aus Außenluft und Kühlwasser
  • Reversibles Wärmepumpensystem, das Wärme und Kälte bereitstellt
  • Bivalentes Heizsystem: 2 zusätzliche Gas-Brennwertkessel für die Spitzenlast und als Redundanz
  • Zusätzliche dezentrale Warmwasserbereitung für zwei Gebäude durch Solarthermie

Das ESOC ist Europas „Tor zum Weltraum“. In dem Kontrollzentrum werden seit 1967 Satelliten unmittelbar nach dem Start in die Umlaufbahn operativ betreut. Mit einer Neuausstattung des Versorgungsgebäudes sorgt M&P im Zentrum selbst für kometenhafte Energie-Einspareffekte.

Das ESOC (European Space Operations Centre) in Darmstadt ist für den Satellitenbetrieb der Europäischen Weltraumorganisation ESA verantwortlich. Auch das ESA Programm für Weltraumsicherheit hat seinen Sitz in der hessischen „Wissenschaftsstadt“. Spezialisten kümmern sich dort um die Beobachtung, Entdeckung und Vorhersage möglicher Risiken durch Objekte oder Naturphänomene im Weltraum. Seit 1967 hat das ESOC über 100 Satelliten betrieben, die den Forschern wichtige Daten vom Ursprung des Universums bis zum Klimawandel geliefert haben.

Um den Kontakt zu keinem der Satelliten zu verlieren und bestmögliche Arbeitsbedingungen in den Kontrollräumen zu gewährleisten, muss die Gebäudetechnik zu 100 % ausfallsicher sein. Garantieren mochte das in Darmstadt zuletzt niemand mehr. „Die Gebäude sind von 1967. Ein altes Versorgungsgebäude beherbergte die Heizzentrale, Kältezentrale und einen Großteil der Elektroversorgung. Es bestand großer Sanierungsbedarf, auch weil das Zentrum seinen Fokus heute auf Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität legt. Die Verantwortlichen beauftragten M&P mit der Erstellung eines zukünftigen Versorgungskonzepts, das sowohl die Ansprüche an Sicherheit als auch an Energieeffizienz und Klimaneutralität erfüllt“, sagt Niklas, verantwortlicher Projektingenieur des M&P Energieteams.

 

Neuausstattung des Versorgungsgebäudes: Raum für astronomische Energieeinsparungen

Unser Energieteam machte sich sogleich an die Arbeit. Erster Schritt: die Analyse des Wärme- und Kälteverbrauchs auf dem Gelände. Das Ergebnis zeigte eine zwei- bis dreifach überdimensionierte Ausgangsleistung der vorhandenen vier Heizkessel. Bedeutet: Es gibt enorme Energieeffizienzpotenziale. M&P setzt aktuell alles daran, diese zu heben.

Das Konzept des M&P Energieteams für das Versorgungsgebäude der ESOC steht auf drei Säulen:

  • Hybrides Wärmepumpensystem mit Quellen aus Außenluft und Kühlwasser
  • Reversibles Wärmepumpensystem, das Wärme und Kälte bereitstellt
  • Bivalentes Heizsystem: 2 zusätzliche Gas-Brennwertkessel für die Spitzenlast und als Redundanz

Was sich hinter diesen Schlagworten verbirgt? Niklas erklärt: „Im alten Versorgungsgebäude gab es vier Gaskessel für Heizenergie. Auf der anderen Seite gab es Kältemaschinen etwa zum Kühlen der Rechenzentren. Beide Systeme arbeiteten völlig unabhängig voneinander. Und das ziemlich ineffizient. Die Kältemaschinen gaben ihre Abwärme über Kühltürme auf dem Dach in die Umgebung frei. Aus energetischer Sicht zwingend logisch ist etwas anderes: Unser Konzept verbindet beide Systeme. Wir machen die Abwärme der Kältemaschinen mittels Wärmepumpe für das Heizungssystem nutzbar. Das Einsparpotenzial ist riesig, ich bekomme Heizenergie quasi geschenkt. 90 % des Energiebedarfs decken die Wärmepumpen CO2-neutral ab. Die alten Niedertemperaturkessel werden vollständig zurückgebaut. Wir integrieren dennoch zwei neue Brennwertkessel, die bei strengen Wintertemperaturen unterstützend mitheizen und als Redundanz dienen. Dieses Konzept eines verbundenen, reversiblen Systems kann ich überall nutzen, wo ich ganzjährig Wärme- und Kältebedarf habe.“

Im ESOC komplettiert das M&P Team die Neuausrichtung der Wärmeversorgung durch begleitende Maßnahmen wie eine dezentrale Warmwasserbereitung für zwei Gebäude durch eine Solarthermie, mit der es gelingt, das gesamte Heizungsnetz außerhalb der Heizperiode abzuschalten und die Vorlauftemperaturen zu senken. Allein diese Maßnahme spart bereits heute 14 % Erdgas ein.

 

Bild: ESOC Gebäude mit Fahnen auf dem Dach

 

Teamwork bei M&P: von einem anderen Stern

Die astronomischen Einsparungen für das ESOC sind eine echte Mannschaftsleistung der M&P Gruppe. Akquise und Konzeptionierung erfolgte durch das Energieteam. Um Planungsauftrag und -umsetzung kümmern sich aktuell unsere Engineering-Profis. Auch bgis unterstützt das Projekt mit 3D-Planung in Revit. Unsere Arbeit für das ESOC ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie M&P mit Know-how aus allen Disziplinen Kundenprojekte auf die Erfolgsbahn bringt. Und das galaktisch gut.