Zero CO₂

M&P war 2023 zuverlässiger Projektpartner für die Entwicklung der zukünftigen energietechnischen Versorgung der Schoeller Werk GmbH & Co. KG in Hellenthal. Ein von uns erarbeitetes Transformationskonzept brachte die energietechnischen und unternehmerischen Ziele unseres Mandanten in Einklang. Der eingeschlagene Weg in die Klimaneutralität geht weiter: M&P wird im kommenden Jahr als technischer Planer an der Umsetzung der Projekte arbeiten.

Die Schoeller Werk GmbH & Co. KG ist einer der führenden Hersteller für geschweißte und gezogene Edelstahlrohre in Premiumqualität auf dem europäischen Markt. Bis spätestens 2030 will Schoeller seinen CO₂-Ausstoß um 40 % reduzieren und bis 2035 vollständig klimaneutral produzieren.

Schoeller nimmt Kurs auf eine CO₂-freie Zukunft

Die Unternehmen der stahl- und metallverarbeitenden Industrie sehen sich aktuell mit diversen Herausforderungen konfrontiert, seien es steigende Energie- und Vormaterialpreise, strukturelle Veränderungen im Automobil- und Maschinenbau, Fachkräftemangel oder Aufbau einer klimaneutralen Produktion. Ungeachtet der schwierigen Rahmenbedingungen hat sich Schoeller für die Weiterentwicklung des Produktionsstandortes Hellenthal in Nordrhein-Westfalen (NRW) entschieden.

Das Transformationskonzept von M&P sieht Investitionen in Millionenhöhe vor. Zum neuen Kurs gehören die Reduktion des Energiebedarfs, gezielte Wärmerückgewinnungen und der Einstieg in die Eigenerzeugung von grünem Strom und grünem Wasserstoff. M&P hat das Projekt von Anfang an begleitet. Nach einer detaillierten Bestandsaufnahme der Gebäude und Produktionsanlagen ergab sich frühzeitig eine Strategie für die zukünftige Energieversorgung am Standort.

Bausteine für einen „grünen“ Produktionsstandort

Die wichtigsten Bausteine im technischen Zielkonzept in den Bereichen Wärme, Wasserstoff und Strom sind:

1. Wärme
   • Wärmerückgewinnung
   • Wärmeerzeugung über Wärmepumpen
   • Optimierung der Lüftungstechnik
2. Wasserstoff-Hub zur Wiederaufbereitung und Eigenerzeugung von grünem Wasserstoff
   • Infrastruktur zum Auffangen und Rückführen des überschüssigen Wasserstoffs und Wiedernutzung (rund 80 % Recycling-Wirkungsgrad)
   • Eigenerzeugung von grünem Wasserstoff aus PV- und Windstrom und angestrebter Anschluss an lokalen Windpark
   • Speicherung des Wasserstoffes in Druckspeichern
3. Installation von PV-Anlagen auf den tragfähigen Hallendächern für die Eigenstromversorgung
4. Bezug von grünem Strom über Direktanbindung oder Offsite-PPA mit lokalem Windpark

Eine Wärmeerzeugung über Wärmepumpen, der Wasserstoff-Hub und das PPA mit Windpark bilden das Herzstück des Konzepts, das den Standort zu 100 % unabhängig von externem Wasserstoffbezug machen soll. Ziel ist eine CO₂-neutrale Produktion und Einsparungen bei den Energiekosten. Die Investitionskosten werden ohne Förderungen bereits nach rund acht Jahren wieder amortisiert. Vor allem das Recycling des in den Schweißanlagen und Glühöfen notwendigen Wasserstoffs spielt eine entscheidende Rolle. Technologien wie eine Palladium-Membran oder ein thermochemischer Verdichter werden zur Trennung des eingesetzten Wasserstoffs von anderen Gasen bewertet.

Für alle angestrebten Projekte werden neben klassischen Förderungsprogrammen auch Möglichkeiten auf Förderfähigkeit in Sonderprogrammen geprüft. Auch wirtschaftliche Vorteile wie Steuerbefreiungen für Strom und Elektrolyse oder der Entfall von Netzentgelten bei einer Direktanbindung des Werks an einen lokalen Windpark wurden im Business-Case berücksichtigt.

Mit dem formulierten Maßnahmenplan gaben die M&P Experten Schoeller eine klare Roadmap an die Hand, mit der die CO₂-Emissionen das Reduktionsziel von - 40 % (Basisjahr 2021) bis zum Jahr 2030 erreichen. Eine vollständige CO₂-Neutralität nach Scope 1 und 2 ist bis spätestens 2035 erreichbar – zehn Jahre vor dem von der Bundesregierung gesetzten Ziel von 2045.

Das Leuchtturmprojekt bei Schoeller zeigt die große Kompetenz von M&P im Bereich der Energieeffizienz und innovativen Energieversorgung, aber auch die Fähigkeit, Projektideen durch direkte Zusammenarbeit auf Entscheidungsebene in die Unternehmensstrategie und -entwicklung zu integrieren und umzusetzen.

Bilder: © schoellerwerk